Mit einem Punktdiagramm bzw. Streudiagramm könnt ihr zwei Merkmale zueinander in Beziehung setzen. Wie dies in SPSS unter Berücksichtigung für Gruppen funktioniert, zeigt dieser Beitrag. Habt ihr keine Gruppen, hilft euch bereits der Beitrag zum einfachen Streudiagramm in SPSS.
Das Beispiel zeigt ein Streudiagramm für Größe und Gewicht von Personen, unterteilt nach Geschlecht weiblich/männlich.
Inhaltsverzeichnis
1 Gruppiertes Streudiagramm in SPSS erstellen
Die Erstellung eines Streudiagramms in SPSS geht am einfachsten über den Diagramm-Editor, zu finden unter “Grafik” > “Diagrammerstellung“.
Als Nächstes ist das Diagramm auszuwählen und zu definieren:
- Bei “Auswählen aus:” ist “Streu-/Punktdiagramm” anzuklicken.
- Danach ändert sich im rechten Feld die Ansicht und man kann das einfache Streudiagramm auswählen.
- Die Variable, die auf der x-Achse dargestellt werden soll, wird auf die x-Achse gezogen.
- Analog wird die Variable, die auf der y-Achse dargestellt werden soll, auf die y-Achse gezogen.
- De Gruppierungsvariable wird entsprechend auf “Farbe festlegen” gezogen.
Im Ergebnis erhält man ein Streudiagramm für die beiden Gruppen weiblich und männlich. Die Indikatoren, welche Datenpunkte zu welcher Gruppe gehören, finden sich rechts (blau-m(ännlich), rot-w(eiblich)). Die Bezeichnungen sind entsprechend den Wertelabels. Es können nun noch sehr viele Anpassungen vorgenommen werden, eine Auswahl davon zeige ich nachfolgend.
2 Gruppiertes Streudiagramm in SPSS anpassen
Um Anpassungen vorzunehmen, muss in den Diagrammeditor gewechselt werden. Dieser wird aufgerufen, indem man doppelt in das Diagramm klickt.
2.1 Datenpunkte bearbeiten
Ein Doppelklick auf einen beliebigen Datenpunkt öffnet das Eigenschaften-Fenster.
Im vorausgewählten Reiter “Markierung” kann im unteren Bereich die Füllfarbe und Rahmenfarbe der Datenpunkte angepasst werden. Im oberen Bereich die Form und die Größe sowie Rahmenbreite. Die Größe der Datenpunkte ändere ich für beide Gruppen. Die Form hingegen ändere ich nur für die roten Datenpunkte (Frauen), indem ich erneut einen dieser Datenpunkte auswähle. Es sollten jetzt nur noch Datenpunkte der einen Gruppe selektiert sein – erkennbar an der Umrandung. Beispielsweise stelle ich hier von Kreis auf Dreieck um.
2.2 Regressionsgerade(n) einzeichnen
In speziellen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Regressionsgerade einzeichnen zu wollen. Insbesondere dann, wenn man das Streudiagramm als Visualisierung für eine einfache lineare Regression erstellt – hier allerdings mit dem Zusatz der Unterteilung nach Gruppen.
In der zweiten Symbolleiste befindet sich im rechten Bereich der Button “Anpassungslinie bei Untergruppen hinzufügen“.
Hierbei wird standardmäßig in den Mittelpunkt im Diagramm die Regressionsgeradengleichung eingefügt sowie am rechten Rand das Bestimmtheitsmaß R² angezeigt. Beide Elemente können per Maus beliebig verschoben werden.
Hinweis: Die Dicke der Geraden orientiert sich leider zwangsweise an der Größe der Datenpunkte. Die Formatierung ist nicht voneinander losgelöst.
2.3 Einzelne Datenpunkte beschriften
Es kann notwendig oder hilfreich sein, Datenpunkte zu beschriften. Aus Gründen der Übersicht ist das für alle Punkte zumeist wenig sinnvoll. Allerdings kann es speziell für Datenpunkte mit hohen Hebelwerten (umgangssprachlich “Ausreißer”) aufschlussreich sein.
In meinem Beispiel ist der Fall eines Mannes bei ca. 1,75m und ca. 105kg ein ungewöhnlicher Wert. Für jenen Fall möchte ich die Fallnummer bekommen.
Hierzu wählt man das Symbol mit der Zielscheibe (Datenbeschriftungsmodus) in der zweiten Symbolleiste aus und klickt mit der linken Maustaste den Datenpunkt an. Im Beispiel wird die 13 angezeigt. Es ist also Fall 13.
Achtung: die Nummerierung der Fälle durch SPSS ist hier gemeint. Eine Umsortierung der Fälle in der Datenansicht führt NICHT zu einer Änderung der Beschriftung!
2.4 Rasterlinien hinzufügen
Da in SPSS die Rasterlinien standardmäßig nur sehr rudimentär ausfallen, kann eine Anpassung notwendig und sinnvoll sein.
Hierzu gibt es in der ersten Symbolleiste den Button “Rasterlinien einblenden“:
Man hat hier die Möglichkeiten, Rasterlinien bei Hauptteilstrichen, zwischen Kategorien (sog. Hilfsteilstriche) oder bei beidem einzublenden. Meist reichen Rasterlinien bei Hauptteilstrichen.
2.5 Textstil anpassen
Sollte es in den Formatvorgaben gewünscht sein, Schriftart, Farbe und Größe zu ändern, öffnet ein Doppelklick auf die zu ändernde Beschriftung ein Dialogfeld, dass die Änderung vom Textstil (Schriftart, Größe, Farbe usw.) erlaubt.
Die standardmäßig eingestellte serifenlose Schriftart ist eine sinnvolle Voreinstellung und kann beibehalten werden. Die Textfarbe schwarz ist auch keine schlechte Vorauswahl. 😉
Ein Diagrammtitel ist fast immer entbehrlich, da es in wissenschaftlichen Texten eine Abbildungsbeschriftung ober- oder unterhalb gibt.
Bitte beachten, dass jedes Textelement im Diagramm separat angepasst werden muss, also mindestens Achsenbeschriftung und Achsentitel – das Erstellen einer Vorlage für künftige Nutzung ist hier sinnvoll.
2.6 Achsenlimits und Inkremente festlegen
Da die Achsen von SPSS aufgrund der Daten automatisch hinsichtlich Minimum, Maximum und Abständen (Inkrement) formatiert werden, kann es notwendig sein, diese anzupassen.
Ein Doppelklick auf die entsprechende Achse bzw. deren Strich öffnet das entsprechende Dialogfeld mit dem Reiter “Metrisch“, was die Anpassung der Achsen hinsichtlich Minimum, Maximum und Inkrement ermöglicht. Ich ändere beispielsweise das Inkrement auf 0.1, lasse mir auf der x-Achse also alle 0,1m eine Beschriftung anzeigen und auch vertikale Hilfsgitterlinien.
Bei Bedarf kann auch der Abstand der Achsen zum Rand von 5% verringert oder vergrößert werden.
2.7 Zwischenergebnis
3 Datensatz zum Download
Der im Beitrag verwendete SPSS-Datensatz im .sav-Format.
4 Videotutorials zum Erstellen eines einfachen und gruppierten Streudiagramms in SPSS