Website-Icon Björn Walther

Mediation mit PROCESS in SPSS

1 Ziel der Mediation in SPSS

Eine Mediation beschreibt eine Wirkung einer unabhängigen Variable (X) auf eine abhängige Variable (Y) über den Zwischenschritt einer Mediatorvariable (M).
Man kann also getrost von einer Kette sprechen: unabhängige Variable > Mediator > abhängige Variable.

Ein Beispiel wäre ein mathematischer Score und wie er auf einen wissenschaftlichen Score wirkt – mediiert durch einen Schreibscore (entnommen aus dem hsb2-Datensatz, Download).
Grafisch sieht eine einfache Mediation ohne weitere unabhängige Variablen wie folgt aus:

 

2 Voraussetzungen der Mediation

Die wichtigsten Voraussetzungen sind, analog zur multiplen linearen Regression:  

Weil es immer wieder zu Missverständnissen kommt. X muss nicht signifikant auf Y wirken! Baron, Kenny (1986) haben dies als Voraussetzung für die Untersuchung einer Mediation postuliert. Dies ist inzwischen widerlegt. Dieses Vorgehen führt häufig dazu, dass “competitive mediation” nicht erkannt wird (Zhao, Lynch (2010), S.199). Unten mehr dazu.

 

3 Prinzip der Mediation in SPSS

Eine Mediation kann nicht in einem Modell gerechnet werden. Vielmehr ist für jede abhängige Variable, ein separates Modell zu rechnen. Im einfachsten Fall sind dies 2 Modelle, zum einen ist M die abhängige Variable, zum anderen Y.
Modell 1 ist im Beispiel die Wirkung von X auf M. Modell 2 rechnet die gleichzeitige Wirkung von X auf Y und M auf Y.

Anders ausgedrückt, prüft man zunächst in Modell 1, ob der Pfad a signifikant ist (X>M) und dann in Modell 2, ob die Pfade b und c signifikant sind (M>Y sowie X>Y):

Hinweis: Die Benennung der Pfade (speziell c) ist in der Literatur nicht einheitlich. Ich orientiere mich an Zhao, Lynch, Chen (2010), was bei der Einordnung für weniger Verwirrung sorgt. Hayes (2022) verwendet c’ statt c für den direkten Effekt von X auf Y.

 

4 Durchführung der Mediation in SPSS mit PROCESS

Am einfachsten lässt sich die Analyse mit dem sog. PROCESS-Plugin für SPSS von Andrew Hayes durchführen. Es ist bei der Unversität von Calgary im Resource Hub herunterladbar.
Hinweise zur Installation in diesem kurzen YouTube-Video.

 

Das Plugin wird über Analysieren > Regression > PROCESS v4.x by Andrew F. Hayes geöffnet


Daraufhin öffnet sich folgendes Dialogfeld, in dem nachfolgende Einstellungen vorzunehmen sind:


Hier sind lediglich folgende Haken zu setzen:

 

5 Ergebnis der Mediation in SPSS

5.1 Übersicht

Der Output is recht groß und ich werde in den einzelnen folgenden Abschnitten auf die wesentlichen Teile eingehen.

 

5.2 Teil 1 – Direkter Effekt von X auf M (Pfad a)

 

5.3 Teil 2 – Direkter Effekt von X auf Y und Effekt von M auf Y (Pfad c und b)

 

5.4 Teil 3 – Untersuchung des Mediationseffektes


Im nächsten Schritt ist zu prüfen, welcher Anteil des Effektes von “math” auf “science” über den Mediator, also Pfad a und b läuft.

Zum indirekten Effekt (Indirect effect(s) of X on Y):

Zum direkten Effekt (direct effect of X on Y)

Gesamteffekt (Total Effect of X on Y)

Stärke der Mediation

 

6 Einordnung der Mediation

Schließlich ist die Mediation noch einzuordnen. Hierfür ist Zaho, Lynch (2010) auf S. 201 anwendbar.

Das Flussdiagramms wird von oben nach unten durchgearbeitet und die oben eingeführten und berechneten Pfade verwendet.
Aus didaktischen Gründen arbeite ich die 5 möglichen Ausgänge ab und deren unterschiedliche Pfade.

Abschließende Hinweise:

Die mobile Version verlassen