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Biseriale Rangkorrelation in R rechnen und interpretieren

1 Ziel der biserialen Rangkorrelation in R

Die biseriale Rangkorrelation prüft eine ordinale und eine dichotome (zweistufige) Variable auf einen Zusammenhang und kann in R leicht berechnet werden (Alternativ auch in SPSS).
Umgekehrt würde man Unterschiede in der ordinalen Variable für die verschiedenen Ausprägungen der dichotomen Variable erwarten (Stichwort: Mann-Whitney-U-Test).

 

Beispiel: Ich möchte den Zusammenhang von Motivation und einer hier nicht näher definierten Krankheit prüfen. Das Vorhandensein einer Krankheit kann mit weniger Motivation zusammenhängen. Kranke Menschen sind evtl. weniger motiviert, etwas zu tun. Umgekehrt, kann weniger Motivation bzgl. körperlicher Bewegung ein Indikator für Krankheit sein kann.

 

2 Voraussetzungen der biserialen Rangkorrelation in R

 

3 Durchführung der biserialen Rangkorrelation in R

Nach dem Einlesen der Daten in R kann in den meisten Fällen direkt begonnen werden.
Wichtig, die dichotome Variable darf NICHT als Faktor oder Character hinterlegt sein.
Sie muss zwingend numerisch sein. Dies kann mit x <- as.numeric(x) nachträglich umgewandelt werden.


# zweiseitige Testung
cor.test(df$Krankheit, df$Motivation, method = "spearman", exact = FALSE)

# einseitige Testung - positive Korrelation erwartet
cor.test(df$Krankheit, df$Motivation, method = "spearman", 
         exact = FALSE, alternative = "greater")

# einseitige Testung - negative Korrelation erwartet
cor.test(df$Krankheit, df$Motivation, method = "spearman", 
         exact = FALSE, alternative = "less")

 

4 Interpretation der Ergebnisse der biserialen Rangkorrelation in R

Bei der Interpretation beschränke ich mich auf die zweiseitigen Testergebnisse. Einseitige Testergebnisse werden analog interpretiert.


	Spearman's rank correlation rho

data:  df$Krankheit and df$Motivation
S = 24268, p-value = 0.4933
alternative hypothesis: true rho is not equal to 0
sample estimates:
       rho 
-0.0981209 

Der erste Blick geht auf die Signifikanz, also den p-Wert (“p-value”):

Der zweite Blick – nur im Falle der Verwerfung der Nullhypothese – geht auf den biserialen Rangkorrelationskoeffizient:

Optional: Der dritte Blick geht auf das z.B. 95%-Konfidenzintervall:
Dies kann nicht über cor.test() angefordert werden. Jedoch über corr.test() aus dem psych-Paket mit dem 1-Alpha-KI.


library(psych)
c <- corr.test(df$Krankheit, df$Motivation, method = "spearman", 
               ci = TRUE, alpha = 0.05)
print(c, short=FALSE, digits=3)

Output:


      raw.lower  raw.r raw.upper raw.p lower.adj upper.adj
NA-NA    -0.364 -0.098     0.182 0.493    -0.364     0.182

 

5 Ermittlung der Effektstärke der biserialen Rangkorrelation

Die Effektstärke zur Einordnung ist im Rahmen von Korrelationen stets der Rangkorrelationskoeffizient r selbst.
Eine Effektstärke wird i.d.R. nur für signifikante Effekt vorgenommen. Im Beispiel ist p > 0,05 und der folgende Absatz nur zur Illustration für das weitere Vorgehen gedacht.
Die Einordnung wird mit r = -0,098 vorgenommen. Negative Werte werden stets als Betrag, also positiver Wert, verwendet.

 

6 Reporting der biserialen Rangkorrelation

Für das Berichten der biserialen Rangkorrelation werden benötigt:

Die Variablen Motivation und Krankheit zeigen keinen Zusammenhang, mit r (49) = -0,098; p = 0,493.

 

7 Videotutorial

https://www.youtube.com/watch?v=OkgY-VtTHRc/

 

8 Literatur

 

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